Experimentiereinheiten

Das Experimentierfeld Digitale Wertschöpfungsketten für eine nachhaltige kleinstrukturierte Landwirtschaft (DiWenkLa) konzentriert sich auf zwei Modellregionen in Baden-Württemberg: Stuttgart und Südschwarzwald. Es stehen drei Experimentiereinheiten im Fokus: Grünland, Ackerbau und Pferdestall, die sich auf vier Zielprodukt‐ bzw. Dienstleistungskategorien fokussieren, die für die beiden zuvor genannten Regionen typisch sind.

Dabei handelt es sich um Ackerland‐ bzw. Feldgemüse (Kohl und Salat), um andere Ackerkulturen (Getreide und Soja), um Produkte der Rinderhaltung im Kontext der Grünlandbewirtschaftung sowie um Dienstleistungen in der Pferdehaltung. Produkte aus der Rinderhaltung mit Grünlandbewirtschaftung sind der Fokus in der Region Südschwarzwald, während die weiteren Produkte bzw. Dienstleistungen der Metropolregion Stuttgart zugeordnet sind.

Grünland mit Rinderhaltung: Die Region Südschwarzwald ist durch einen hohen Grünlandanteil, z. T. mit extensiver Bewirtschaftung, auch aufgrund der herausfordernden topografischen Rahmenbedingungen geprägt. Bei vorwiegender Rinderhaltung werden auch Steillagen freigehalten und vielfach ökologisch mit dem Ziel der Milch- oder Fleischproduktion bewirtschaftet. Diese, mechanisch z. T. schwer zu bewirtschaftenden Flächen, aber auch eine für den Naturschutz relevante Flora und Fauna, zeigen erhebliche Ansatzpotenziale für digitale Unterstützungsmöglichkeiten, die dazu beitragen sollen, die Nutzung des Grünlands mit den dazugehörigen Produkten aus der Rinderhaltung sowohl effizienter als auch noch naturnaher mit einem bedarfsgerechteren Tiermanagement zu gestalten.

Ackerkulturen und Feldgemüse: Die Metropolregion Stuttgart mit der Filderebene ist durch einen hohen Anteil an Sonderkulturen geprägt, wo verstärkt Salat und Kohl konventionell und ökologisch in intensiven Verfahren angebaut werden. Auch hier bieten digital unterstützte Technologien erhebliche Verbesserungsmöglichkeiten, bei dem die Schwerpunkte Pflanzenschutz (Ökologisierung), Ernteautomatisierung sowie Transparenz mit automatisierten Zertifizierungsansätzen im Mittelpunkt stehen.

Pferdestall: Speziell in den Metropolregionen wie z. B. Stuttgart stehen überdurchschnittlich viele Pferde als Freizeittiere, welche auch ein Instrument der Einkommensdiversifizierung für Landwirte darstellen. Mit den Pferden sind vielfältige, aber häufig auch arbeitsintensive Wertschöpfungsprozesse verbunden, die bislang wenig digitalisiert sind und damit ein großes Digitalisierungspotenzial aufweisen.

Insgesamt 14 Teilprojekte (TP) sind im Experimentierfeld DiWenkLa integriert und bearbeiten wissenschaftliche Fragestellungen unter Einbindung der landwirtschaftlichen Praxis, Industrieunternehmen und dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) zugehörigen Landesanstalten. Vier Teilprojekte (TP1-TP4) bilden sogenannte Rahmenprojekte und bedienen alle drei Experimentiereinheiten mit den dazugehörigen Experimentierflächen (u.a. Praxisflächen von Landwirten, Versuchsflächen der beteiligten Hochschulen sowie ggf. von Landesanstalten) und Experimentierställen (Praxisställe von Landwirten sowie ein Lehr- und Versuchsstall). Alle anderen Teilprojekte sind konkret einzelnen Experimentiereinheiten zugeordnet (TP5-TP13) bzw. bilden die Koordination des Forschungsverbundes (TP14).