TP 11: Grünlandbewirtschaftung und -management
Stand der Wissenschaft sowie Problemstellung
Für die Erfassung des Grünlandertrags hinsichtlich der Erntemenge während des Pflanzenwachstums sind bereits verschiedene Messmethoden zur Abschätzung der Bestandsdichte untersucht worden. Diese basieren entweder auf manuell durchgeführten Messungen vor Ort oder auf Fernerkundungsinformation mit Hilfe von Satelliten und Drohnen. Keines dieser Verfahren hat es bis heute in die praktische Anwendung geschafft. Für die Erntemengenerfassung während der Ernte mit Mähwerken können an diesen Geräten Drehmomentmessungen eingesetzt werden. Bisher sind auch diese Verfahren nicht in der landwirtschaftlichen Praxis verbreitet.
Basierend auf den erfassten Ertragsdaten und weiteren Informationsquellen lässt sich eine teilflächenspezifische Bewirtschaftung der Grünlandflächen etablieren, die im Ackerbau bereits verbreitet ist. Die an die Inhaltsstoffe angepasste teilflächenspezifische Gülleausbringung ist eine Bewirtschaftungsmaßnahme des Grünlands, die sowohl ökologische als auch ökologische Vorteile verspricht, jedoch bisher nicht eingesetzt wird. Applikationskarten und NIR-Sensoren zur Ermittlung der Inhaltsstoffe der Gülle stellen die Grundlage für diese Anwendung dar.
Beschreibung Arbeitsprogramm und erwartete Ergebnisse
Zur Vorhersage von Ertragund Erntemenge werden vorhandene Sensorsysteme (z.B. satellitengestützte Fernerkundung, Datenerhebung am und im Feld auf Basis sichtbaren Lichts, NIR und Laserscans, Massenentwicklung aus Vegetationshöhe und -dichte) auf ihre Eignung hin untersucht, verbessert, eingesetzt und mit Klimadaten und -vorhersagen ergänzt. In Futtererntemaschinen werden Sensoren für die verschiedenen Arbeitsschritte der Maschinen hinsichtlich ihrer Eignung untersucht und eingesetzt. Aus Prozess- und Qualitätsdaten werden Informationen zur tatsächlichen Erntemenge abgeleitet.
Aufbauend auf den Informationen zur Ertragsfähigkeit der Flächen und weiteren wachstumsrelevanten Daten, werden Applikationskarten zur organischen Düngung erstellt. Gleichzeitig wird bestehende Technik mit Sensoren und Armaturen zur Durchflussregelung ausgestattet, um die teilflächenspezifische Gülleausbringung in der Praxis zu erproben.