TP2
TP 2: Betriebswirtschaftliche Analysen und Folgen der digitalisierten Wertschöpfungsketten
Stand der Wissenschaft sowie Problemstellung
Zahlreiche zunehmend digitalisierte Technologien bestimmen bereits die Wertschöpfungsketten des Agribusiness. Landwirte sehen sich mehr und mehr mit technologischen Anforderungen des vor- und nachgelagerten Bereichs konfrontiert, die z.T. allerdings auch Synergieeffekte bedeuten, z.T. aber auch das Sinnbild des „gläsernen Landwirts“ verkörpern und simultan zu höheren administrativen Aufwendungen führen können, denen Landwirte mit Skepsis begegnen. Datensicherheit und höhere Kosten, ohne Mehrerlöse zu erzielen, sind einige der Ressentiments, die bei dieser Entwicklung und Verbreitung digitaler Technologien eine Rolle spielen. Für diese Entwicklung sind auch die (regionsabhängigen) Größenstrukturen der landwirtschaftlichen Betriebe bedeutend. Der Einsatz digitaler Technologien ist vielfach skalenabhängig und erfolgt erst ab Mindestgrößen, die für Regionen mit kleinstrukturierter Landwirtschaft wenig attraktiv erscheinen.
Beschreibung Arbeitsprogramm und erwartete Ergebnisse
Mit Hilfe von Vollkostenrechnungen werden die einzelnen Technologien zur Bearbeitung der Hypothesen bewertet. Dabei geht es sowohl um normative Rechnungen anhand von Modellen, u.a. mit KTBL-Standardwerten, als auch um positive Rechnungen mit den beteiligten Praxispartnern in DiWenkLa. Soweit möglich, werden diese Berechnungen um Leistungsrechnungen erweitert, damit deutlich wird, inwieweit qualitative und/oder quantitative Veränderungen in der Produkt- und Dienstleistungserstellung auch zu Veränderungen auf der Leistungsseite führen (pagatorische und kalkulatorische Positionen). Auch weitere, aus der fortschreitenden Digitalisierung erwartbare Wirkungen werden angesprochen und in ihrer Dimension abgeschätzt. Hierzu zählen betriebsstrukturelle Wirkungen, Produktivitätssteigerungen, insbes. Steigerungen der Arbeitsproduktivität, Wirkungen auf Arbeitsqualität und Qualifikationsanforderungen sowie Wirkungen auf Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit.