TP 7: Automatisierung im Feldgemüsebau (Etablierung und Bestandsführung)
Stand der Wissenschaft sowie Problemstellung
Baden-Württemberg bietet mit klimatisch begünstigten Gebieten und fruchtbaren Böden sowie hoher Kaufkraft und Marktnähe sehr gute Bedingungen für den Gemüseanbau. Dabei wird überdurchschnittlich viel Fläche ökologisch bewirtschaftet: Bundesweit sind es ca. 10% und in Baden-Württemberg 13,3%. Die Stärke der baden-württembergischen Wirtschaft ist für den Absatz von Vorteil, jedoch stellt die Verfügbarkeit von qualifizierten Fachkräften eine große Herausforderung dar, so dass ein großes Interesse an Lösungen im Bereich der technischen Automatisierung besteht. Neben der Ertragsfähigkeit ist zunehmend auch die Qualität von Feldgemüse und die Ressourceneffizienz des Anbauprozesses von Interesse. Die Digitalisierung bietet hier neue Möglichkeiten zur Ausschöpfung von Optimierungspotenzialen, die bisher als nicht erreichbar galten.
Beschreibung Arbeitsprogramm und erwartete Ergebnisse
Bei der Bestandsetablierung mittels der entwickelten autonomen Pflanzmaschine wird die genaue räumliche Position der Einzelpflanzensetzlinge erfasst. Eine ebenso entwickelte, optische Sensorik erlaubt die zuverlässige Erfassung der Bestandsentwicklung zu verschiedenen Zeiten während der Vegetation. Bei der Ernte sollen bestimmte Produktparameter wie Anzahl, Volumen, Durchmesser, Gewicht, Farbintensität, Beschädigungen und evtl. auch Inhaltstoffe erfasst werden.
Die gewonnenen Informationen können während der Folgevegetationen hilfreich sein, beispielsweise sowohl bei der Durchführung von Pflegemaßnahmen (u.a. Unkrautregulierung) als auch bei der Erfassung von Eigenschaften der Einzelpflanzen (z.B. zur Bestimmung des Nährstoffstatus und anderer morphologischer und physiologischer Informationen). Darüber hinaus können vor Erntebeginn bereits Informationen zu Erntemengen und Qualitäten der abnehmenden Hand geliefert werden.